Es wurden zwei Destruktionseinheiten entwickelt. In Kliniken, in denen größere Mengen Lachgas vernichtet werden müssen, wird häufig eine zentrale Destruktionseinheit (CDU) verwendet. Wenn eine flexiblere Lösung benötigt wird, ist die mobile Destruktionseinheit (MDU) besser geeignet, da sie problemlos zwischen den Behandlungsräumen transportiert werden kann. Beide Destruktionseinheiten haben eine kurze Anlaufzeit, sind leicht und haben einen geringen Luftstrom, wodurch der Geräuschpegel reduziert und eine nachhaltige Arbeitsumgebung geschaffen wird.
Die Medizinbranche ist gekennzeichnet durch gesetzliche Herausforderungen und spezialisierte Lösungen. Die Kosten für Produktentwicklung und -herstellung können jedoch mit einem standardisierten Kontrollsystem gesenkt werden. Auf diese Weise kann Medclair Krankenhäusern eine kostengünstige Lösung anbieten, mit der die Messung, Sammlung und Vernichtung des umweltschädlichen Gases sichergestellt wird.
„Regin gibt uns die Werkzeuge an die Hand, die wir benötigen, um die notwendigen Optimierungen unserer Produkte umzusetzen. Darüber hinaus kann ein lokaler Partner in Schweden einen effizienten Support und nachhaltige Lieferungen gewährleisten, was unseren Kunden Sicherheit bietet“, sagen Kjell Hilmgård, Quality Manager, und Jerker Sundling, CTO von Medclair.
Eine Behandlung mit einigen Umweltherausforderungen
Die Emission von 1 kg Lachgas (normale Menge während einer Entbindung) entspricht der Emission von 300 kg CO₂ oder einer 320 km langen Autofahrt. Früher wurde Lachgas ohne jegliche Maßnahmen in die Atmosphäre freigesetzt, doch heute riskieren Krankenhäuser Strafen oder Bußgelder, wenn sie ihr Lachgas nicht aufbereiten.
Bei der Verwendung der Einheiten von Medclair werden 99 % des Lachgases neutralisiert. Zusätzlich zu den Vorteilen für die Umwelt tragen die Produkte auch zu einem gesünderen Raumklima für Personal und Patienten bei.
Lösung, die Anforderungen an Überwachung und Berichterstattung erfüllt
Zusammen mit Ehlin & Larsson hat Medclair ein skalierbares Kontrollsystem entwickelt, das in beiden Destruktionseinheiten eingesetzt wird. Die Programmierung von Regins Arrigo BMS (Building Management System) erfolgt durch Ehlin & Larsson. Medclair kümmert sich um den Betrieb und die Nachverfolgung von Alarmen, die vom System ausgegeben werden. Darüber hinaus haben sich einige Krankenhäuser für die Überwachung des Energie- und Lachgasverbrauchs über die Arrigo BMS-Schnittstelle entschieden. Die Werte werden erfasst und in die Berichte des Rates an den Ausschuss für Umweltfragen und das öffentliche Gesundheitswesen aufgenommen.
Die zentralen Destruktionseinheiten sind immer mit Arrigo BMS verbunden, während die mobilen Destruktionseinheiten bei Bedarf angeschlossen werden. Durch die Verwendung von Überwachungsfunktionen und Verlaufsprotokollen in Arrigo BMS konnte der Energieverbrauch sowohl mit den zentralen als auch mit den mobilen Einheiten weiter reduziert werden.
Technische Lösung
Lachgas wird durch ein Ausatemgerät aufgefangen, das an eine zentrale oder mobile Destruktionseinheit angeschlossen ist. Die Geräte basieren auf einer patentierten Technologie, die es ermöglicht, einen geringen Gasfluss mit hoher Effizienz zu nutzen. Das Gas wird in einem Wärmetauscher erhitzt und dann in einem Reaktor bei Temperaturen über 500 °C durch einen katalytischen Prozess in Sauerstoff und Stickstoff zerlegt. Bei diesem Prozess entsteht Wärme, die im Wärmetauscher recycelt wird. Die abgekühlte, bereinigte Luft wird dann in die Atmosphäre freigesetzt.
Beim Einschalten der Einheit wird der Katalysator durch ein elektrisches Heizregister beheizt, das durch den Elektroheizungsregler Pulser von Regin geregelt wird. Eine mobile Einheit verbraucht im Normalbetrieb weniger als 100 W, eine zentrale Einheit 800 W, wobei der Jahresbedarf für eine zentrale Einheit ca. 9000 kW beträgt.
Jede Einheit verfügt über mindestens einen frei programmierbaren EXOcompact-Regler, der Durchfluss und Temperatur regelt. Über Arrigo BMS werden der Prozess, der Energieverbrauch und die Alarme überwacht. Die Programmierung wird von Ehlin & Larsson in Zusammenarbeit mit Medclair übernommen. Das Programm ist als skalierbares, standardisiertes Programm aufgebaut, das in Produkten unterschiedlicher Größe eingesetzt werden kann. Die Einheiten sind modular aufgebaut, was den Austausch von Einzelteilen im Wartungsfall erleichtert.
Geschätzte Energieeinsparungen
- Der Energieverbrauch ist auf etwa ein Fünftel des Verbrauchs früherer Modelle der Destruktionseinheiten gesunken. Dies entspricht einer Verringerung um ca. 80 %.
- Jährlich werden etwa 20 Tonnen Lachgas mit den Einheiten von Medclair neutralisiert. Das entspricht etwa 6000 Tonnen CO₂.
